„Auf das richtige Mindset kommt es an“. Kommt dir dieser Satz bekannt vor? Wer sich mit dem Thema Persönlichkeitsentwicklung und Erfolg beschäftigt, wird früher oder später über „Mindset“ stolpern. Dieser Begriff scheint in den letzten Jahren regelrecht ein Modewort geworden zu sein. Doch was versteht man eigentlich darunter? Wieso ist unser Mindset so wichtig und wie kann man es verändern?
Was versteht man unter Mindset?
Der Begriff Mindset beinhaltet das englische Wort „mind“. Womit unsere Gedanken gemeint sind. Übersetzt bedeutet Mindset so viel wie Einstellung oder Denkweise. Die Art und Weise, wie wir auf Umstände reagieren, wie wir an Dinge herangehen, was wir von uns selbst denken und wie wir mit Herausforderungen umgehen.
Im Leben warten immer wieder Herausforderungen und Hindernisse auf uns. Leider funktionieren nicht alle Dinge auf Anhieb so, wie wir uns das vorgestellt haben. Und es passieren manchmal Dinge, die wir lieber nicht erlebt hätten. Egal, ob wir einen entscheidenden Fehler in der Arbeit machen, von der Liebe unseres Lebens verlassen oder sogar mit dem Tod eines Nahestehenden konfrontiert werden: Wir können nicht alles beeinflussen, was uns passiert. Aber wir haben es in der Hand, wie wir auf Geschehnisse reagieren, darüber denken und sprechen! Genau das ist mit „das richtige Mindset haben“ gemeint.
Wie unser Mindset entsteht
Unser Mindset wird geprägt von unseren Erlebnissen und Erfahrungen und den Reaktionen unseres Umfelds auf unser Handeln. Dies kann sowohl positiv, als auch negativ sein. Wenn du zum Beispiel in der Schule bei einer oder zwei Mathetests schlechte Noten bekommen hast, kann es sein, dass du unbewusst den Glaubenssatz entwickelst: „Ich bin schlecht in Mathe“. Ein umgekehrtes Beispiel wäre, dass du in Deutsch mehrmals für deine Aufsätze gelobt wurdest und daher glaubst: „Ich bin gut darin, Texte zu schreiben“. Jeder von uns hat diese negativen und positiven unbewussten Glaubenssätze. Diese haben sich seit unserer Kindheit aufgrund dessen, was wir von unseren Eltern, Lehrer und Umfeld gehört haben, tief in uns verankert. Diese Glaubenssätze haben eine große Auswirkung auf unser weiteres Leben, da sie uns in allen Entscheidungen beeinflussen. Sie sind quasi wie ein Filter, den wir aufgrund unserer früheren Erfahrungen über unser Leben legen.
Wieso du dich mit deinem Mindset beschäftigen sollst
Die Motivationspsychologin Dr. Carol S. Dweck hat erforscht, dass es zwei Arten von Mindset gibt. Das Fixed Mindset und das Growth Mindset. Menschen mit einem Fixed Mindset gehen davon aus, dass Fähigkeiten ein Teil unserer Persönlichkeit sind und wir quasi schon als Talent für etwas geboren werden. Wenn sie vor Schwierigkeiten stehen, geben diese schneller auf, schieben die Schuld oftmals auf andere oder rutschen in negative Gedankenspiralen à la „Ich bin einfach zu blöd dafür“.
Menschen mit einem Growth Mindset glauben, dass man Fähigkeiten erlernen und entwickeln kann, indem man sich anstrengt, dazu lernt und übt. Sie sehen Herausforderungen eher positiv entgegen. Sie probieren verschiedene Lösungsansätze aus, lassen sich weniger schnell entmutigen und sehen Fehler als Chance auf Verbesserung an.
Was glaubst du, welches Mindset erfolgreiche Menschen haben? Natürlich ein Growth Mindset! Sie finden: Grenzen bestehen nur in unserem Kopf und sind ständig dabei sich weiterentwickeln und ihre Fähigkeiten zu verbessern.
Ein positives Mindset ist nicht nur der Schlüssel zum Erfolg, sondern auch zu einem glücklicheren Leben, weil du Herausforderungen positiv siehst und dich auch von ungeplanten Geschehnissen nicht aus der Ruhe bringen lässt oder in Selbstmitleid verfällst. Die gute Nachricht für alle, die sich hin und wieder dabei erwischen, in einem negativen Mindset festzuhängen, ist: Unser Mindset können wir verändern!
Wie du dein Mindset ändern kannst
Wenn du etwas anderes willst als das, was du im Moment hast, musst du etwas anderes denken und machen als das, was du bisher gemacht hast. Dazu gehört auch, dein Mindset genauer unter die Lupe zu nehmen und dafür zu sorgen, dass du „die richtige Einstellung“ hast. Folgende Schritte haben mir dabei geholfen, von einem Fixed Mindset zu einem Growth Mindset zu kommen und in den meisten Situationen eine positive Einstellung zu haben:
1. Schritt: Glaube nicht alles, was du denkst
Wenn du deine Einstellung und negativen Glaubenssätze verbessern willst, musst du dir zuerst darüber bewusstwerden: Du hast Gedanken. Du bist nicht deine Gedanken.
Achte einmal darauf, wie du mit dir selbst in deinem Kopf sprichst. Fallen dort öfters so Sätze wie „das schaffst du nie“, „das kannst du einfach nicht“ oder „das können andere viel besser als du, lass es besser gleich“? Der erste Schritt, um diese Gedanken zu ändern, ist dir klar zu machen, dass deine Gedanken nicht die absolute Wahrheit sind. Sie beschreiben nicht deine Persönlichkeit und können verändert werden. Wenn dir dies schwer fällt, empfehle ich dir das Buch „JETZT“ von Eckhart Tolle. Darin geht es darum, wie die meisten unserer Probleme entstehen, weil wir unseren Verstand nicht kontrollieren können, sondern er uns kontrolliert.
2. Schritt: Achte auf deine Gedanken
Wenn du dir klar darüber bist, dass du nicht deine Gedanken bist und diese verändert werden können, solltest du üben achtsam mit deinen Gedanken umzugehen und positiv zu denken. Falls Schwierigkeiten auf dich zukommen, versuche sie als Herausforderung zu sehen, an denen du wachsen kannst.
Und auch wenn du negatives Feedback bekommst, dann lehne es nicht ab mit dem Gedanken „der weiß ja gar nicht, wovon er redet, und sympathisch war er mir sowieso noch nie“, sondern nimm es als Anlass, noch besser zu werden.
Wenn du einen Fehler machst, suche die Schuld dafür nicht bei anderen. Sondern lerne daraus und freu dich, dass dir dies ab sofort nicht mehr passieren wird. Bleibe so oft wie möglich im Growth Mindset und übernimm Verantwortung dafür, was in deinem Leben passiert. Denn wer die Schuld hat, der hat die Macht etwas zu ändern! Mehr darüber, wieso du jetzt die Verantwortung für dein Leben übernehmen sollst, kannst du hier nachlesen.
Übrigens: In meinem Buch „Traumleben: Die Route wird berechnet“ erkläre ich dir ganz genau, wie du nicht nur deine Gedanken beeinflussen kannst, sondern auch dein Unterbewusstsein.3. Schritt: Arbeite kontinuierlich an deinem Mindset
Wenn du jahrelang an einem Fixed Mindset oder negativen Einstellung festgehalten hast, dann wirst du es nicht schaffen, von heute auf morgen dein Mindset zu verbessern. Genau so wenig wird es dir gelingen, täglich positiv eingestellt zu sein und immer perfekt zu reagieren. Du kannst jedoch kontinuierlich an deinem Mindset arbeiten. Am besten funktioniert das mit der Hilfe von Leuten, die bereits weiter sind als du. Du kannst zum Beispiel mit einem Coach negative Glaubenssätze aufdecken und verändern. Es gibt inzwischen auch unzählige Seminare, in denen an deinem Mindset gearbeitet wird und du Methoden kennenlernst, wie du eine positive Einstellung entwickelst. Auch Bücher können dabei helfen, deine Denkweise zu verändern. Ich lese zum Beispiel gerade das Buch „Mindset: Changing the way you think to fulfil your potential” von Dr. Carol S. Dweck, welche das Thema Mindset schon seit Jahren wissenschaftlich erforscht.
Fazit
Du solltest nun eine bessere Vorstellung davon haben, was unser Mindset eigentlich ist, wieso die richtige Einstellung essentiell für deinen Erfolg ist und wie du dein Mindset Schritt für Schritt ändern kannst. Mindset ist ein Thema, mit dem ich mich intensiv beschäftige und zu dem noch einige weitere Artikel auf diesem Blog erscheinen werden. Mit diesem Artikel wurde der Grundstein dafür gelegt, dass du die Notwendigkeit eines positiven Mindsets erkennst und für dich nutzen lernst. Wenn du noch mehr konkrete Tipps haben möchtest dafür, wie du von einem Fixed Mindset in ein Growth Mindset zu wechseln kannst, empfehle ich dir diesen Artikel.
Du willst noch mehr lesen? Dann kann ich dir folgende ähnliche Artikel empfehlen: So eignest du dir ein Growth Mindset an Übernimm Verantwortung für dein Leben 6 Wege mit Selbstzweifel umzugehen, wenn du dein Ding machen willst
Hi,
ein schöner Artikel! Gut finde ich, dass Du das mit der Schule ansprichst.
Die Schule prägt uns in nicht zu unterschätzender Weise in unseren Glaubenssätzen.
Schade ist, dass viele Schüler dann mit einem negativen Mindset in Bezug auf sich selbst aus der Schule gehen und sich weniger zutrauen. Das sollte nicht so sein.
Viele Grüße,
Lorenz