Wieso ich keine digitale Nomadin mehr sein möchte

Wieso ich keine digitale nomadin mehr sein möchte

Wenn ich Interviews, zum Beispiel für Podcasts, gebe, werde ich immer wieder nach meinen Reisen gefragt. Meist wird dann erwartet, dass ich vom digitalen Nomadenlifestyle schwärme. Schließlich lebe ich den Traum von vielen: Online Geld zu verdienen und mit Laptop im Gepäck um die Welt zu reisen. Auch für mich war das vor 3 ½ Jahren nur ein Traum. Doch nun, nachdem ich ihn mir erfüllt habe, denke ich ein bisschen anders darüber. Warum ich keine digitale Nomadin mehr sein möchte, verrate ich dir in diesem Artikel.

1. Ich möchte mehr vermitteln, als den digitalen Nomaden Lifestyle

Der Hauptgrund, wieso ich nicht mehr (gerne) auf das digitale Nomadentum reduziert werden möchte: Ich will nicht mehr nur das Klischee des traumhaften Lifestyles vom Arbeiten am Strand verkaufen. Davon gibt es schon mehr als genug.

Wieso dich das digitale Nomadentum nicht glücklich macht…

Ich persönlich glaube nicht, dass dich reisen und arbeiten alleine auf Dauer glücklich machen wird. Das habe ich bereits früher festgestellt und davon in dem Artikel „Reisen allein macht dich nicht glücklich“ geschrieben.

Wieso ich dann trotzdem Blogartikel, E-Books und Podcastfolgen dazu habe, wie du online Geld verdienen kannst? Weil du mir ohnehin nicht glauben wirst, dass dich das digitale Nomadenleben nicht glücklicher machen wird, bevor du es nicht selbst festgestellt hast 😉

… und was dich stattdessen glücklich machen wird

Spaß beiseite: Wenn du gerne von Bali aus arbeiten möchtest, dann verwirkliche dir diesen Traum! Ich bin die letzte, die sich zwischen dich und deine Träume stellen möchte. Und oft müssen wir überhaupt erst den Schritt aus dem Hamsterrad machen, damit wir den Kopf frei haben dafür, uns auf die Suche zu machen nach dem, was uns wirklich erfüllt. Aber ich möchte dir nicht versprechen, dass das digitale Nomadentum alle deine Probleme lösen wird.

Früher oder später wirst du, genau wie ich damals, an den Punkt kommen, an dem du feststellst: Nun kannst du zwar von überallaus arbeiten, aber deine Arbeit erfüllt dich schon wieder nicht zu 100%. Und dann werde ich für dich hier sein und freue mich darauf, dir beim nächsten Schritt zu helfen: Dabei herauszufinden, was dich wirklich erfüllt, was deine Berufung ist und wie du deinen (ortsunabhängigen) Traumjob bekommst. Genau dafür habe ich zum Beispiel meinen Onlinekurs „Finde deine Berufung! Designe deinen Lebensweg“ entwickelt.

Onlinekurs Finde deine Berufung

2. Ich möchte wiedermal ohne Laptop reisen und einfach nur Urlaub machen

Der zweite Grund, wieso ich keine digitale Nomadin mehr sein möchte, ist persönlicher Natur: Denn das Reisen als digitale Nomadin hat auch so seine Nachteile.

Ich weiß, dass ich hier auf hohem Niveau jammere. Aber was man sich, wenn man vom digitalen Nomaden Lifestyle träumt, oft gar nicht vorstellen kann, ist: Dieses Leben ist auch nicht immer nur perfekt.

Trust, let go & flow Retreat September 2023 Schloss Goldegg

Früher, als ich noch als Backpackerin in den Studienferien unterwegs war, bin ich anders gereist als heute. Ich war in Hostels, habe dadurch leicht andere Reisende kennengelernt und den ganzen Tag gemacht, worauf ich Lust hatte. Alles, was ich brauchte, war ein Bett für die Nacht.

Heute muss ich bei der Orts- und Unterkunftsauswahl wählerischer sein: Gibt es dort ordentliches Internet? Ist ein halbwegs ergonomischer Arbeitsplatz vorhanden oder ein Café oder einen Coworking Space in der Nähe? Und statt den ganzen Tag Sightseeing machen zu können oder am Strand abzuhängen, muss ich mich darum kümmern, dass ich die Arbeit für Kunden und meine Projekte erledigt bekomme.

Ich vermisse die Spontanität des Backpackings von früher. Ich möchte einfach wieder mal gerne eine Woche in den Dschungel oder an einen abgelegenen Strand campen gehen können, ohne mir Sorgen darum zu machen, wo ich meinen Laptop lassen kann oder wer denn meine Arbeit in der Zeit für mich erledigt.

3. Ich möchte Reisen wieder als etwas Besonderes sehen können

Kennst du den Spruch: „Absence makes the heart grow fonder“? Ich habe ihn letztes Jahr in Australien erst so richtig verstanden.

Reisen ist bis heute ein Privileg, das viele Menschen ihr Leben lang nicht haben werden. Klar, es gibt viele Menschen (bei uns), die lieber Ausreden als Möglichkeiten finden. Aber seien wir ehrlich: Viel mehr Menschen haben ganz einfach nie das Geld, wurden im falschen Land und mit dem falschen Pass geboren oder haben persönliche Gründe wie pflegebedürftige Angehörige, die sie vom Reisen abhalten.

In den 2,5 Jahren, in denen ich als digitale Nomadin unterwegs war, wurde dieses Privileg für mich aber immer mehr zur Selbstverständlichkeit. Dadurch, dass ich immer unterwegs war, ist die Schönheit und das Abenteuer des Reisens ein bisschen verlorengegangen. Was ich richtig, richtig schade finde.

Ich möchte wieder ein Kribbeln im Bauch spüren, wenn das Flugzeug beschleunigt und es mich in den Sitz drückt, kurz bevor es abhebt. Ich will wieder ein Leuchten in den Augen bekommen, wenn ich einen kilometerlangen Sandstrand und vorbeischwimmende Delfine sehe. Genau das ist mir aber in den acht Monaten in Australien traurigerweise abhanden bekommen. Weil ich fünf Minuten vom Meer entfernt gewohnt und die Delfine täglich gesehen habe.

Was heißt das jetzt?

Am Anfang habe ich geschrieben, dass ich keine digitale Nomadin mehr sein möchte. Das war natürlich ein bisschen übertrieben. Sorry, ich wollte nur, dass du den Artikel liest!

Ich liebe das Reisen, sehe mich immer noch als „Global Citizen by heart“ und werde auch in Zukunft noch ferne Länder entdecken oder an Orte zurückkehren, an die ich ein Stück meines Herzens verloren habe.

Fast noch ein bisschen mehr (wenn das überhaupt geht) liebe ich meinen ortsunabhängigen Job. Ich habe kein bisschen vor, den aufzugeben und möchte auch in Zukunft mein Geld weiterhin online verdienen.

Aber ich habe mich im letzten Jahr stark eingeschränkt, was das Reisen anbelangt: Von Januar 2020 bis September 2020 war ich „nur“ in Australien, seit September 2020 bin ich nun in Österreich. Und ehrlich gesagt trägt daran nicht einmal (nur) die Pandemie die Schuld: Ich war schon davor ein bisschen reisemüde. Die Pandemie war nur eine Gelegenheit für mich, mir das einzugestehen, innezuhalten und meinen Fokus einmal auf etwas anderes zu richten, als darauf, immer die nächste Reise zu planen.

Im letzten Jahr habe ich den Großteil meiner Zeit abseits vom Schreibtisch damit verbracht, zwei Häuser zu renovieren: Eins in Australien und eins in Österreich. Diese beiden Häuser möchte ich in Zukunft als Homebase verwenden, um einige Monate im Jahr dort zu sein und an meinen Projekten zu arbeiten. Die restliche Zeit möchte ich weiterhin in anderen Ländern sein. Teilweise mit Laptop, aber teilweise auch ohne. Denn in Zukunft möchte ich auch wieder mal spontan sein und Orte entdecken, wo es noch kein W-LAN Signal gibt.

Denn an zwei Momente in den acht Monaten in Australien im Jahr 2020 erinnere ich mich besonders: Einmal an das Wochenende auf einem Tauchboot am Great Barrier Reef. Und einmal an den Roadtrip von der Gold Coast nach Melbourne. Und auf beiden Trips habe ich den Laptop nicht einziges Mal aus dem Rucksack herausgeholt…

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Anna ist leidenschaftliche Reisende ohne Orientierungssinn und bekennende Weltverbesserin. 2018 hat sie sich mit ihrem eigenem Onlinebusiness und einer Marketingagentur selbstständig gemacht und begonnen als digitale Nomadin um die Welt zu reisen. Auf Roadtrip Leben zeigt sie dir, wie du herausfindest, was dich beruflich wirklich erfüllt, wie du dich mit deiner Leidenschaft selbstständig machst und erfolgreich (online) Geld verdienen kannst. Außerdem gibt sie Human Design Readings & Coachings.

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