Du bist beziehungsunfähig, weil sich deine Eltern so früh scheiden ließen. Dein Traumstudium musstest du abschreiben, weil dir dein Mathelehrer ungerechterweise eine schlechte Note gegeben hat. Und dieses eine Projekt in der Arbeit hast du nicht bekommen, weil sich die Kollegin wieder beim Chef eingeschleimt hat… Kommt dir das bekannt vor? Dann ist es Zeit, dass du endlich damit anfängst, die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen!
Wieso niemand für dein Leben verantwortlich ist außer du
Bestimmt kennst du auch so jemanden, der nie etwas falsch macht, aber ständig von anderen ungerecht behandelt wird. Wenn ich mit so Menschen zu tun habe, würde ich sie am liebsten an den Schultern packen, durchschütteln und rufen: „Wache auf und übernimm verdammt noch einmal die Verantwortung für dein Leben!“
Irgendwann ist der Punkt in deinem Leben erreicht, an dem du aufhören musst, ständig einen Schuldigen zu suchen. Je früher du das kapierst, umso besser ist es: Es ist niemand anders für dein Leben verantwortlich, als du selbst. Weder deine Eltern, noch das Schicksal, noch deine Lehrer.
Wer die Schuld hat, hat die Macht
Ich kann verstehen, wieso Menschen du Schuld im Außen suchen: Es ist einfach bequem, jemand anderen dafür verantwortlich zu machen, wenn etwas nicht so klappt, wie wir das gerne hätten. So muss man sich seine eigenen Fehler und Schwächen nicht eingestehen, kann sich aufs Jammern beschränken und bekommt vielleicht sogar Mitleid und Zuspruch von anderen. Ich war da lange Zeit nicht anders – und falle heute noch hin und wieder in dieses Muster zurück, wenn ich nicht aufpasse.
Viel unbequemer ist es, den Fehler bei sich zu suchen und die volle Verantwortung zu übernehmen. Aber es hat auch einen entscheidenden Vorteil: Wer die Schuld hat, der hat die Macht etwas zu verändern. Liegt die Schuld im Außen, ist es sehr schwer, Situationen und Dinge zu verändern. Erkennst du jedoch, dass nur du alleine an deiner Beziehungsfähigkeit arbeiten, deine Noten verbessern oder dich noch mehr anstrengen kannst, um deinem Chef zu zeigen, dass du am besten als Leiter für dieses Projekt geeignet bist, dann kannst du plötzlich beginnen etwas zu verändern.
Nur du kannst dein Leben ändern
Nur du alleine kannst dein Leben verändern. Wenn du endlich die Verantwortung dafür übernimmst und aufhörst über die Ungerechtigkeit der Welt und die bösen Kollegen und Politiker zu jammern, wirst du feststellen, dass es immer etwas gibt, das du tun kannst. Mag sein, dass du wenig Selbstbewusstsein hast, weil deine Eltern nicht an dich geglaubt haben. Mag sein, dass du neben dem Studium jobben musst, weil deine Mutter als Alleinerzieherin nicht das Geld hat, dich zu unterstützen. Mag sein, dass du nicht Geschichte studiert hast, weil dir dein Lehrer die Faszination dafür nicht vermitteln konnte, obwohl du jetzt feststellst, dass das eigentlich genau dein Ding wäre. Aber hey, du allein bist dafür verantwortlich, was du jetzt in diesem Moment aus deinem Leben machst. Ob du weiterhin jammerst und jemand anderem die Schuld dafür in die Schuhe schiebst. Oder ob du die Verantwortung dafür übernimmst, dich nach dem Kellnern noch hinter den Schreibtisch klemmst oder dich als Zweitstudium in Geschichte einträgst. Also fange jetzt an, die Verantwortung für dein Leben zu übernehmen!
Toller Beitrag! Ich habe lange Zeit auch in der Opferrole gelebt und alle anderen dafür verantwortlich gemacht, aber leider bringt einem das nicht viel. Zum Glück habe ich vor langer Zeit einen anderen Weg eingeschlagen. Und wie du schreibst, kann man so viel bewirken, wenn man nicht nur rumsitzt und jammert.
Mich nervts unglaublich, wenn Leute über die Politik jammern, aber selbst haben sie keinen Finger gerührt, um was daran zu ändern. Und wenn man sie darauf hinweist, dann sagen sie: „Ach, man kann ohnehin nichts ändern.“ Aber das ist totaler Blödsinn, weil wirklich jeder die Macht hat, etwas bewirken zu können.
Liebe Grüße, Svenja
Hallo Svenja, vielen Dank für deine Gedanken! Finde ich super, dass du schon vor langer Zeit einen anderen Weg eingeschlagen hast. Ja, Kommentare wie „man kann ja eh nichts daran ändern“ kenne ich leider auch sehr gut… Aber für mich ist das auch keine geltende Ausrede. Wenn man will, kann man sehr, sehr viel bewirken!
Liebe Grüße, Anna
Hey Anna,
ein wirklich cooler Artikel und gut auf den Punkt gebracht. Du hast mir aus dem Herzen gesprochen. Ein virtuelles High Five dafür. ?
Liebe Grüße
Julie