Warum das Barfußgehen mich viel über mich selbst gelehrt hat – ein Gastbeitrag

Warum das Barfußgehen mich viel über mich selbst gelehrt hat
Ein Gastartikel von Lorina Brugger „Und, was machst du so beruflich?“, werde ich oft in Smalltalk Gesprächen gefragt. Wenn ich dann antworte mit „Ich bin Gesundheits- und Barfußcoach“ merke ich schnell, ob das Gegenüber sich wirklich für mich interessiert oder mich sofort in die Noch-so’n-Hippie-Schublade steckt. Viele antworten mit „Was es nicht alles gibt.“ Oder „Das könnte ich nicht, barfuß, ich hab ja immer kalte Füße.“ Eine andere Reaktion ist „Wie kommt man denn auf sowas?“ Das möchte ich nun für dich einmal beantworten.

Wie ich dazu kam, meine Schuhe auszuziehen

Nach drei Kilometern schmerzen meine Knie wie die Hölle. Ich bin 18 Jahre jung, mein Körper sollte Höchstleistungen vollbringen können und hier bin ich, mitten im Wald und kann keinen Meter weiter joggen. Dabei ist Joggen doch so gesund. Warum kann gerade ich das nicht machen, obwohl es mir eigentlich eine riesige Freude macht? Ich gehe also zum Orthopäden, wie man das so tut, wenn der Körper Probleme bereitet. Der Herr Doktor gibt mir teure Kniebandagen und noch teurere Einlagen für meine Nikes. Damit soll meine leichte Kniefehlstellung also behoben werden. Ich pack die Dinger in meine Schuhe und fühle mich sofort unwohl, aber hey, der Mann hat einen Doktortitel, der muss es ja wissen. Long story short; es wurde nicht besser, sondern schlimmer. Weder Bandagen noch Einlagen konnten mir und meinen Knien helfen. Da fing ich an, selbst zu recherchieren und stieß auf dieses „Natural Running“. Menschen rennen einfach so barfuß oder mit nur 2mm Sohle stundenlang über Stock und Stein und scheinen keine Probleme zu haben!? Kann es sein, dass 99% der Menschheit auf die „ein Sportschuh muss gefedert sein“- Masche von Nike und co. reinfallen und dabei ihren Körper langsam kaputt machen? Ich recherchierte und fasste den unglaublichen Entschluss – ja, das war tatsächlich der Fall!

Warum du deine Schuhe mal genauer betrachten solltest

Nach meinem Studium der Gesundheitsförderung absolvierte ich eine Ausbildung zum Natural Running Coach in der Barefoot Academy in Düsseldorf. Warum? Weil ich mittlerweile mit Minimal Schuhen so lange durch den Wald rennen konnte, bis meine Lungen aufgaben, nicht aber die Knie. Dieses alte, aber vergessene Wissen wollte und will ich den Menschen wieder nahebringen. Der Fuß hat in Relation zu unserem Körper eine winzige Standfläche. Logisch eigentlich, dass minimale Veränderungen dieser Standfläche, durch Absatz, Abrundungen des Zehenbereiches oder ein Fußbett, einen Einfluss auf den gesamten Körper haben! Ein neumodischer Schuh birgt viele Probleme. Zwei davon sind folgende: Absatz. Fast jeder Turnschuh hat eine Sprengung, also einen Absatz. Dass High Heels nicht so gesund sind, weiß jeder. Aber du kannst dir vielleicht denken, dass auch „nur“ 2cm Absatz jeden Winkel im Körper leicht verändern. Tragen wir diesen Absatz also tagein, tagaus, muss die Hüfte diese Winkelveränderung ununterbrochen ausgleichen, darunter leiden neben der Hüfte dann vor allem der Rücken und unser Nacken. Breite. Unser Fuß beschreibt in seiner gesunden und natürlichen Form ein V. Jeder, der mal Babyfüße in der Hand hatte, weiß das. Diese V-Form drücken wir aber in vorne spitz zulaufende Schuhe. Jedes puzzelnde Kleinkind würde merken, dass da was nicht stimmt. Stell dich doch mal barfuß auf deinen Schuh drauf. Mit Sicherheit werden mindestens zwei Zehen seitlich rausschauen. Auch dadurch wird unsere Statik verändert und unser Körper auf vielen Ebenen beeinflusst. Wenn du mehr darüber wissen möchtest, empfehle ich dir von Herzen, „Born to run“* zu lesen oder zu einem Barfuß Workshop in deiner Nähe zu gehen.

Was ich gelernt habe, seit ich barfuß durch meinen Alltag spaziere

  • Es ist egal, was andere von mir denken.
Schubladendenken. Gerade wir Deutschen sind wahre Meister darin, einen Menschen für zwei Sekunden zu betrachten und dann unwiderruflich in eine Schublade zu stecken. Klar, so zu denken vereinfacht auch Vieles. Daher hat es mich viel Überwindung gekostet, mich auch an unüblichen Orten und zu unüblichen Temperaturen barfuß raus zu trauen. Was ich aber gelernt habe: Was andere über mich denken, kann mir egal sein! Wenn es jemanden interessiert, warum ich das tue, fragen sie nach und ich antworte sehr gerne. Wenn sie mich in ihre Schublade stecken, ohne nachzufragen, dann ist das auch gut so. Ich muss nicht allen gefallen, das war ein riesiges Learning für mich seit ich „unten ohne“ durch die Welt wandere. Manchmal mache ich mir einen Spaß daraus, mich schick anzuziehen und dann barfuß zu sein. Dann passe ich nicht mehr in die „Hippie“-Schublade und die Menschen sind schrecklich verwirrt ?
  • Raus aus der Komfort-Zone!
Ich habe mittlerweile nur noch an wenigen Orten Probleme, barfuß zu sein. Ein Beispiel sind Kongresse. Alle sind schick angezogen, man will Menschen kennenlernen und networken. Im Sommer war ich barfuß auf der Female Future Force, einem Event mit über 400 Besucherinnen und Besuchern und bekannten Speakerinnen und Speakern auf den Bühnen. Sobald ich morgens in der Bahn saß, beschimpfte mich mein Ego. „Wie kannst du das machen, keiner wird mit dir sprechen wollen!“ „Du willst doch Menschen kennenlernen, und nicht abschrecken!“. Kurz bereute ich es, aber dann sagte ich mir „Ich habe nichts zu verlieren. Wenn nur wenige mit mir sprechen, weil sie mich für komisch halten, dann ist das so. Raus aus der Komfortzone, das sagt dir jeder Motivationstrainer, also mach es einfach auch mal!“ Was soll ich sagen, ich habe nicht viele, aber dafür die „richtigen“ Personen kennengelernt und hatte einen unfassbar spannenden Tag.
  • Ich bin selbst verantwortlich für meine Gesundheit!
Nur weil die Werbung und vor allem ein Arzt mir eintrichtert, was gut und schlecht für mich ist, muss das noch lange nicht stimmen. Ich weiß nun, dass ich mich selber darum kümmern muss und kann, was für mich und meinen Körper gesund ist. Klar ist es einfacher und bequemer, auf die Schulmedizin oder Marketingstrategien oder sonst wen zu schimpfen und denen die Schuld für meine Krankheit und Probleme in die Schuhe zu schieben (Vorsicht, Wortwitz).  Das wird nichts an meiner Situation ändern, oder? Wir sind die Schöpfer unseres Lebens und wir alleine sind dafür verantwortlich, wie wir mit Hindernissen umgehen! Also, zieh doch einfach mal die Schuhe aus. Es gibt so viele Gründe dafür; physische, psychische und spirituelle. Barfuß lernt man, sein Ding durchzuziehen, auch wenn mal jemand komisch schaut. Man lernt seine Gesundheit besser kennen und spendet unserer Standfläche einmal die Aufmerksamkeit, die sie verdient und nie bekommt! Lorina Burgger - Barfuß Coach - Gastartikel auf Roadtrip Leben Über Lorina: Das ist Lorina. Den Namen hat sie vor 23 Jahren von ihren Eltern zum Geburtstag bekommen. Seitdem ist sie ein wenig länger geworden, kann schon selbst auf die Toilette gehen und muss ihre Steuererklärung machen. Gelacht hat sie aber laut ihrem Papa schon, als sie erst zu Hälfte geboren war. Ihre Liebe, Menschen zu motivieren und glücklich zu machen, will sie nun in ihren Beruf verwandeln. Neben ganzheitlicher Gesundheit ist das Barfuß-Laufen eine große Leidenschaft von ihr. Es hat sie von ihren Knieproblemen befreit und bringt sie selbst in einer stressigen Situation wieder zur Ruhe. Ihr Traum ist es, den Menschen zu zeigen, wieder auf ihren Körper zu hören, um ihr natürliches Gleichgewicht zu entdecken. Folge ihr gerne auf Facebook und Instagram oder schau auf ihrer Homepage „Kerngesund Lörrach“ vorbei.

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Anna ist leidenschaftliche Reisende ohne Orientierungssinn und bekennende Weltverbesserin. 2018 hat sie sich mit ihrem eigenem Onlinebusiness und einer Marketingagentur selbstständig gemacht und begonnen als digitale Nomadin um die Welt zu reisen. Auf Roadtrip Leben zeigt sie dir, wie du herausfindest, was dich beruflich wirklich erfüllt, wie du dich mit deiner Leidenschaft selbstständig machst und erfolgreich (online) Geld verdienen kannst. Außerdem gibt sie Human Design Readings & Coachings.

Ein Gedanke zu „Warum das Barfußgehen mich viel über mich selbst gelehrt hat – ein Gastbeitrag“

  1. Hallo Lorina,
    Ich folge dir ja schon sehr lange auf Instagramm. Du bist ein Vorbild für mich. Dein bericht hier ist ganz toll und du sprichst mir aus dem Mund. Mir hat das Barfuß gehen bei meinen depressionen geholfen und das schon drei Jahre. Barfuss leben ist toll

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