Auf meinem Blog, in meinem Podcast und in meinem Buch dreht sich ja bekanntlich alles darum, wie du dir dein Traumleben erschaffst. Hast du jedoch erst einmal den Mut aufgebracht dich von den Fesseln der Gesellschaft zu befreien und beispielsweise den Job gekündigt, der dir keine Freude bereitet, oder die langersehnte Weltreise gestartet, kommt vielleicht ein Problem auf dich zu, mit dem du überhaupt nicht gerechnet hast: Du bist dabei dich selbst zu verlieren beim Anblick all der Wege, die dir plötzlich offenstehen. In diesem Artikel verrate ich dir, wie du das vermeiden kannst bzw. was du tun kannst, wenn du bereits dabei bist, dich selbst zu verlieren.
Wieso wir uns heute oft verloren fühlen
Wir haben heutzutage ein Luxusproblem: Wir haben viel zu viele Möglichkeiten. Unsere Großeltern und Eltern hatten oftmals gar keine andere Wahl, als den Beruf zu erlernen, der sich ihnen gerade bot, in der Ehe zu verharren, in die sie sich einst begeben haben oder in dem Dorf zu bleiben, in dem sie geboren wurden. Uns jedoch steht heute praktisch die ganze Welt offen. Hast du erst einmal begriffen, dass die einzige Person, die dich von deinen Träumen zurückhält du selbst bist, stehst du vor einem Pool an unendlichen Möglichkeiten, wie du dein Leben gestalten möchtest. Wahnsinnig schön, oder? Wir können das Leben leben, von dem unsere Großeltern und Eltern immer geträumt haben und wofür sie so hart gearbeitet haben, um genau das ihren Kindern und Enkelkindern zu ermöglichen.
Doch genau dieser Luxus bringt auch einen Nachteil mit sich: Wir sind gelähmt von der Fülle an Möglichkeiten und haben Angst, eine falsche Entscheidung zu treffen. Und wenn wir dann endlich einen Weg eingeschlagen haben, dann fragen wir uns: War es die richtige Entscheidung? Hätte ich nicht doch lieber den anderen Weg gehen sollen…? Genauso kann es passieren, dass du dich auf deinem Weg selbst verlierst und dich plötzlich fragst: Wer bin ich eigentlich? Lebe ich gerade meine Träume – oder vielleicht nur die Träume von jemand anders? Schöpfe ich mein Potential voll aus?
Wie du vermeidest, dass du dich selbst verlierst
Um zu vermeiden, dass du dich zwischen all den Wegen, die dir offenstehen, selbst verlierst, ist es notwendig, dass du eine Art Landkarte für dein Leben gestaltest, an der du dich orientieren kannst. Genauso, wie du auf einem Roadtrip eine Straßenkarte, ein Navi oder Google Maps benutzt, um irgendwann an deinem Ziel anzukommen, kannst du deine Lebens-Landkarte benutzen, um den Weg zu finden, der dich an dein Ziel bringt. Dabei gibt es nicht einen einzigen richtigen Weg – bekanntlich führen ja viele Wege nach Rom! Und auch wenn du dich irgendwann einmal verirrst – du kannst immer wieder umdrehen und einen anderen Weg einschlagen.
Doch wie gestaltest du nun deine Lebens-Landkarte? Mir persönlich hat Folgendes dabei geholfen:
1. Definiere deine Werte
Ein großer Punkt deiner Lebens-Landkarte sind deine Werte: Was ist dir im Leben wichtig? Liebe oder Erfolg? Abenteuer oder Sicherheit? Spaß oder Wachstum? Unsere persönlichen Werte bieten die Grundlage für jede unserer Entscheidungen – bewusst oder unbewusst. Wenn du deine Werte kennst, kannst du ganz gezielt danach handeln und kommst dadurch weniger schnell in die Gefahr, dich selbst zu verlieren. In meinem Buch habe ich dem Thema persönliche Werte ein ganzes Kapitel gewidmet. Dort findest du auch eine lange Liste an verschiedenen Werten und eine Übung, wie du die für dich wichtigsten Werte definierst.
2. Setze die richtigen Prioritäten
Wir alle haben nur 24 Stunden am Tag zur Verfügung, um uns selbst zu verwirklichen und Dinge zu erleben. Das bedeutet, dass wir nicht alles auf einmal machen können: Wir müssen Prioritäten setzen. Idealerweise orientieren sich unsere Prioritäten an unseren Werten: Wenn Liebe zum Beispiel ein zentraler Wert für dich ist, du aber jeden Tag bis spät in die Nacht hineinarbeitest und dabei deine Familie vernachlässigst, wirst du irgendwann das Gefühl haben, dich selbst zu verlieren.
3. Halte deine Ziele schriftlich fest
Ein weiterer Punkt, der mir dabei hilft, mich nicht zu verlieren, ist: Ziele zu setzen. Beispielweise habe ich eine Bucketlist fürs Leben, auf der all die Dinge stehen, die ich in meinem Leben noch erreichen möchte und an denen sich alle meine Handlungen orientieren. Außerdem setze ich jedes Jahr und jedes Monat Ziele fürs neue Jahr bzw. Monat. Darauf steht dann, was ich bis zum nächsten Jahr bzw. Monat erreichen möchte. Wenn ich dann mitten unterm Jahr bzw. Monat das Gefühl habe, mich in meinen Tätigkeiten verloren zu haben, dann hole ich diese Liste hervor und überprüfe, ob das, was ich den ganzen Tag so mache, mich meinen Zielen näherbringt. Am Ende des Jahres bzw. Monats überprüfe ich dann, ob ich meine Ziele erreicht habe, und setze anhand meiner Schlussfolgerund wieder neue Ziele.
Erste Hilfe Maßnahmen
Nun bist du also vorgewarnt. Doch auch wenn du weißt, was auf dich zukommen wird und du dich bestmöglich darauf vorbereitest, wird es dir trotzdem früher oder später passieren: Du fühlst dich verloren. Plötzlich kommen Selbstzweifel in dir hoch und du weißt nicht mehr, ob der Weg, den du gerade gehst, der richtige ist. Du fühlst dich erschlagen von deiner neugewonnenen Freiheit und würdest am liebsten nur noch eines: Zurück in dein altes Leben flüchten.
Je höher du fliegst…
Vielleicht kennst du den Satz: „Je höher du fliegst, desto tiefer fällst du“. Für mich persönlich hat sich dieser Spruch bereits mehrfach bewahrheitet: Seit ich meine Träume verfolge und ein eher unkonventionelleres Leben als Selbstständige und digitale Nomadin führe, habe ich unzählige Hochs erlebt – aber eben auch mindestens so viele Tiefs. Mein altes Leben als Angestellte in einem sicheren Job, in einer kleinen Stadt in Österreich war zwar nicht besonders aufregend, dafür aber war ich auf einem relativ konstanten Glückslevel. Mein neues Leben ist viel aufregender, jedoch weniger konstant: Regelmäßig erlebe ich regelrechte Glücksräusche und fühle mich so lebendig wie nie. Doch dafür passiert es mir dann auch wieder von Zeit zu Zeit, dass ich plötzlich alles in Frage stelle und überhaupt nicht mehr weiß, ob das, was ich gerade mache, eigentlich Hand und Fuß hat oder ob ich mich gerade in etwas verrenne.
Ich kann dich beruhigen und dir versichern: Diese Tiefs sind vollkommen normal. Gewissermaßen betrachte ich sie heute als den Preis, den wir dafür bezahlen, unser langweiliges Leben hinter uns zu lassen und für unsere Träume loszugehen. Wichtig ist nur, dass wir uns von diesen Tiefs nicht abhalten lassen weiterhin unser Traumleben zu verfolgen. Im Folgenden verrate ich dir, welche erste Hilfe Maßnahmen sich bei mir bisher bewährt haben, wenn ich mal wieder einen schwarzen Tage hatte.
Nimm dir eine Auszeit
Für viele Menschen mag sich das vielleicht ganz normal anhören, doch wenn du so wie ich zu den Workaholics dieser Welt gehörst und es kaum schaffst, einen Tag lang nicht an deinen Zielen oder deiner Selbstoptimierung zu arbeiten, dann ist das vielleicht genau der Tipp, der dir am meisten weiterhilft: Nimm dir einen Tag frei. Und zwar komplett frei. Damit meine ich nicht frei im Sinne von „dann kann ich endlich das Buch zum Thema Persönlichkeitsentwicklung in meiner Schublade lesen“ oder „okay, dann schreibe ich halt heute nur einen Blogartikel oder Instagrampost über mein Herzensthema“, sondern wirklich frei. Frei von allem, mit dem du Geld verdienst oder irgendwann einmal Geld verdienen möchtest. Frei von all der Selbstoptimierung, der Persönlichkeitsentwicklung und der Spiritualität.
Spür in dich rein und tu das, was du gerade am meisten brauchst. Dabei ist alles erlaubt, was keinen bestimmten Zweck verfolgt und was du sonst vielleicht als „verschwendete Zeit“ bezeichnest. Lies den schnulzigen Liebesroman, den deine Oma beim letzten Besuch vergessen hat. Kuschel dich ins Bett und lege eine Runde „Netflix und chill“ ein. Setz dich aufs Sofa und starr die Wand an. Oder geh eine Runde spazieren – ohne die Kopfhörer oder das Handy am Ohr.
Triff dich mit Menschen „von früher“
Wahrscheinlich hat sich dein Umfeld, seit du dich mit Persönlichkeitsentwicklung beschäftigst, ganz schön verändert, oder? Das ist auch gut so. Doch wenn du dich selbst pausenlos mit Selbstoptimierung und deinen Zielen beschäftigst und auch mit deinen Freunden keine anderen Themen mehr hast, kann dir all das schnell mal zu viel werden. Wie schon im vorigen Punkt angesprochen, kann es sein, dass du einfach mal eine Auszeit von deinen Träumen und Zielen brauchst. Mein nächster Tipp ist daher: Triff dich mit jemanden, der mit all den Themen überhaupt nichts am Hut hat – am besten also mit jemanden, den du bereits gekannt hast, bevor du dich damit beschäftigt hast, wie eigentlich dein Traumleben aussieht. Das kann eine alte Freundin sein, ein ehemaliger Schulkollege oder jemand aus deiner Familie. Bitte sie um ein Treffen, lasst die alten Zeiten wiederaufleben und macht das, was ihr früher immer so gemacht habt – sei es im Club die Nacht zum Tag zu machen, in eurem Lieblingscafe abzuhängen oder Playstation zu zocken.
Du wirst sehen – danach sieht die Welt plötzlich wieder ganz anders aus und du hast auf einmal wieder Energiereserven, von denen du dachtest, dass sie nur ein Urlaub auf den Malediven zurückbringen könnte.
Mach dir klar wie viel Zeit du noch hast
Wenn wir uns aktiv damit beschäftigen, was wir in unserem Leben noch so erreichen möchten, kann es auch schnell mal passieren, dass wir das Gefühl haben, gar nicht genug Zeit zu haben für all das, was wir noch so vorhaben. Ich persönlich bin eine wahre Expertin darin, mir selbst Stress zu machen und zu glauben, dass ich alles auf einmal erreichen muss. Diese Erkenntnis habe ich bereits in diesem Blogartikel beschrieben. Und ja, niemand von uns weiß, wie viel Zeit ihm noch auf der Welt bleibt. Es kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren – doch im Normalfall rechnen wir doch alle damit, mindestens 80 Jahre als zu werden, oder? Je nachdem wie alt du heute bist, heißt das also, dass du vermutlich noch so zwischen 30 und 60 Jahre Zeit hast, um all deine Träume zu verwirklichen. Das ist eine ganz schön lange Zeit, oder? Also hör auf, in Panik zu verfallen und mach dir klar, wie viel Zeit du noch hast, um Dinge auszuprobieren. Das heißt also: Selbst wenn du heute wirklich auf dem falschen Weg bist (doch… was heißt das eigentlich schon? Gibt es überhaupt einen „richtigen“ oder „falschen“ Weg?) hast du noch einige Jahre vor dir, in denen du einen anderen Weg probieren kannst. Alleine diese Tatsache vor Augen zu halten sollte dich schon beruhigen – oder?
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