Ich weiß, dass ich mich mit diesem Artikel ziemlich weit aus dem Fenster lehne. Doch ich wünsche mir, dass du ihn zumindest fertigliest und meine Argumente nachvollziehen versuchst, bevor du dir eine Meinung zum Thema bildest. Denn in diesem Artikel erkläre ich, wieso es, meiner Meinung nach, für Menschen am Land schwieriger ist als für Stadtmenschen, sich mit Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität zu beschäftigen – und wieso du trotzdem ab sofort keine Ausrede mehr hast.
Warum es für Menschen am Land schwieriger ist, sich mit Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität zu beschäftigen …
Nicht das richtige Umfeld
Wir alle werden von unserem Umfeld maßgeblich beeinflusst. Vielleicht hast du schon einmal den Satz gehört: „Du bist der Durchschnitt aus den fünf Menschen, mit denen du am meisten Zeit verbringst“. Und genau hier liegt auch die erste Herausforderung für jemanden, der am Land lebt und sich mit Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität beschäftigt.
Auch wenn die Gruppe derjenigen, die sich für Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität interessieren, weltweit ansteigt, machen wir immer noch einen geringen Anteil der Weltbevölkerung aus. Das heißt also, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du andere Menschen auf deiner Wellenlänge kennenlernst, in Städten größer ist als am Land. Ganz einfach, weil in Städten allgemein mehr Menschen leben.
Und da wir Menschen uns nun einmal gerne mit Leuten umgeben, die uns ähnlich sind, unsere Gedanken und Weltanschauung teilen, ist es umso schwieriger, dich aus der „Matrix“ zu lösen. Dich am Wochenende plötzlich mit deinen Zielen zu beschäftigen anstatt mit einem Bier in der Hand Fußball zu schauen, wenn du niemanden hast, der deine neue Leidenschaft mit dir teilt.
Gegenwind
Als ob es nicht genug wäre, der oder die Einzige in seinem Umfeld zu sein, der sich für Themen wie Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität interessiert. Oftmals kommt auch noch erschwerend dazu, dass wir nicht nur auf Verständnislosigkeit, sondern nicht selten auch auf Gegenwind und Ablehnung in unserem Umfeld stoßen. In meinem Buch habe ich ausführlich beschrieben, wieso die Menschen in deinem Umfeld alles dafür geben werden, dich wieder in deine alten Gewohnheiten und Ansichten zurückzuziehen, sobald du anfängst dich zu verändern.
Mit etwas Rückhalt von Menschen, denen es irgendwann genauso ging, ist dieser Gegenwind leicht auszuhalten. Genau dafür ist es so wichtig, sich Leute in sein Umfeld zu holen, die sich ebenfalls mit ähnlichen Themen beschäftigen und so denken wie du. Doch wenn du niemanden kennst, der das ebenfalls durchmacht oder bereits durchgemacht hat, ist es umso schwieriger.
Nicht genug Angebot
Daran schließt auch schon der nächste Punkt an. Am Land gibt es einfach noch nicht das gleiche Angebot an Seminaren, Events und Meet-Ups zum Thema Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität, wie in Städten. Dabei sind solche Events das A und O. Nicht nur um Motivation und Wissen zu tanken, sondern vor allem auch um Menschen kennenzulernen, die auf deiner Wellenlänge sind und sich mit dem Gleichen befassen wie du. Die Menschen, die am Land wohnen, müssen oft mehrere hundert Kilometer zurücklegen, um an einer Veranstaltung in dem Bereich teilzunehmen.
Ich selbst komme zum Beispiel aus einem Dorf im Salzburger Land. Von dem aus brauche ich gut eine Stunde in die nächstgelegene Stadt – die Stadt Salzburg. Doch selbst dort gab es nur ein einziges Mal ein Event, an dem ich teilnehmen wollte. Und zwar einen Seminartag mit Christina von Dreien. Für alle anderen Events und Seminare, an denen ich teilgenommen habe, musste ich nach Kempten (Christian Bischoff), München, Berlin (DNX) oder sogar New York (Tony Robbins) reisen.
Für ein zweitägiges Seminar nimmt man das vielleicht noch in Kauf. Wenn es sich dabei aber um ein informelles Treffen einer Community handelt, stellt sich die Frage: Ist es ein dreistündiges Meetup wirklich wert, dafür die doppelte Zeit im Auto oder der Bahn zu sitzen? Vor allem, wenn man noch nicht so 100% vom Thema überzeugt ist, fällt es viel schwerer, sich für eine Veranstaltung zu motivieren, für die man eine weite Anreise hat. Hier hat es ein Unentschlossener, der direkt ums Eck vom Veranstaltungsort wohnt und notfalls einfach wieder nach Hause spazieren kann, deutlich leichter.
Umgeben von engstirnigen Menschen
Folgende Aussage ist vielleicht etwas verallgemeinernd und natürlich trifft das nicht auf jeden zu, der am Land lebt. Aber meiner Erfahrung nach gibt es am Land mehr engstirnige, intolerante Menschen, die weniger offen sind für Neues, als in der Stadt. Vielleicht hängt das damit zusammen, dass in Städten mehr Menschen mit verschiedenen Hintergründen aufeinandertreffen und dadurch weniger Berührungsängste mit fremden Kulturen, Religionen, Denk- und Handlungsweisen bestehen? Ich weiß es nicht, aber ich habe beobachtet, dass am Land oftmals nach dem Motto „Das haben wir immer schon so gemacht und Punkt“ gelebt wird. Dadurch haben es neue Ideen und Denkweisen, wie es Dinge aus der Persönlichkeitsentwicklung und Spiritualität für die meisten Menschen wohl sind, viel schwerer.
Dazu möchte ich dir gerne ein Beispiel geben, das ich genauso erst vor Kurzem beobachtet habe. Zwei Personen aus meiner Familie haben einige Zeit aus gesundheitlichen Gründen auf tierische Produkte verzichtet. Als eine von ihnen Geburtstag hatte und versuchte, ihre Feier in einem Restaurant bei uns am Land zu organisieren, fragte sie zuvor telefonisch an, ob es denn möglich sei, auch ein veganes Gericht anzubieten. Daraufhin musste sie sich von der Restaurantbesitzerin anhören, dass sie diese „Spinnerei“ von Veganern nicht unterstütze. Als sie dann schließlich meinte, es sei aus gesundheitlichen Gründen, war es plötzlich kein Problem mehr, dass ein Gericht aus der Karte leicht angepasst wurde, sodass es keine tierischen Produkte enthielt.
Ob man nun Veganismus gut findet oder nicht – dies war für mich ein eindeutiges Zeichen dafür, dass sich die Uhren bei uns am Land etwas langsamer drehen als in den Städten. Dort haben die Mehrheit der Restaurants heutzutage sehr wohl vegane Gerichte auf der Karte oder nehmen zumindest gerne auf Nachfrage Anpassungen vor.
Extratipp: Nicht belehren, sondern vorleben
An dieser Stelle möchte ich dir einen gut gemeinten Rat mitgeben. Versuche AUF KEINEN FALL dein Umfeld von deiner neuen Denkweise zu überzeugen! Dieser Satz ist so wichtig, dass du ihn am besten noch einmal liest. Denn es wird der Moment kommen, in welchem du diesen Satz vergisst. Du wirst den Fehler begehen, den jeder irgendwann begeht, wenn er beginnt sich mit persönlicher Weiterentwicklung zu beschäftigen. Du wirst versuchen, dein Umfeld von deiner neuen Denk- und Lebensweise zu überzeugen.
Dieser Schritt ist nur logisch und leicht nachvollziehbar. Du bist begeistert von der neuen Welt, die sich dir plötzlich aufgetan hat. Du erlaubst dir endlich wieder große Träume zu haben. Und du kennst jetzt sogar die Strategien, wie du sie zur Realität machst! Nun denkst du, dass diese Möglichkeit doch alle Menschen sehen müssen. Allen voran natürlich deine Liebsten. Für dich ist das nämlich auf einmal der erstrebenswerte Weg. Ja wahrscheinlich sogar die beste Art und Weise, dein Leben zu leben, die du bisher kennengelernt hast. Doch ich verrate dir etwas: Du wirst dein Umfeld nicht von deiner neuen Denkweise überzeugen.
Konzentriere dich stattdessen drauf, das zu finden, was für dich persönlich funktioniert. Und genau das in deinem Leben umzusetzen. Denn wenn du beginnst, deine Wahrheit zu leben und dein Leben zu verändern, werden die Menschen in deinem Umfeld, die es interessiert, eines Tages von ganz alleine auf dich zukommen und dich fragen, wie du das gemacht hast.
… und warum du trotzdem keine Ausrede mehr hast
Nun habe ich dir vier Gründe verraten, welche es Menschen auf dem Land meiner Meinung nach erschweren, sich mit Persönlichkeit & Spiritualität zu beschäftigen. Du wohnst am Land und hast bei jedem dieser Punkte heftig mit dem Kopf genickt? Wunderbar – dann solltest du nun unbedingt weiterlesen. Denn jetzt kommt die Wendung: Nun verrate ich dir, wieso du trotzdem ab sofort keine Ausrede mehr hast, um dich mit Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität zu beschäftigen.
Denn ganz egal wo du wohnst – es gibt eine Möglichkeit, Menschen kennenzulernen, die sich für die gleichen Dinge interessieren wie du und die dich ab sofort unterstützen. Und zwar über das gute alte Internet. Denn genau das ermöglicht es uns heutzutage, uns mit Menschen weltweit zu verbinden, ganz egal wo wir uns im Moment befinden.
Auf Facebook gibt es zum Beispiel großartige Communities, in denen sich Gleichgesinnte tummeln. Meine Favouriten sind die #TeamLiebe Community von Laura Malina Seiler oder die DNX Gruppe für (angehende) digitale Nomaden. Wenn du aus Österreich kommst, lade ich dich auch ganz herzlich in meine Gruppe „Persönlichkeitsentwicklung & Spiritualität – Austausch Österreich“ ein.
Als nächsten Schritt empfehle ich dir, Seminare und Events in größeren Städten zu suchen, auf denen du wiederum Gleichgesinnte kennenlernst. Auf vielen solchen Events habe ich bereits Freunde fürs Leben kennengelernt. Und für jedes Einzelne davon hat sich die weite Anreise, meist mit Übernachtung verbunden, gelohnt.
Lebst du auf dem Land? Was sind deine Gedanken und Erfahrungen zu diesem Thema?
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Hi Anna,
ich stimme dir zu, dass es für Menschen vom Land grundsätzlich schwieriger ist, sich zu connecten und die richtigen Personen in ihrem Umfeld zu finden. Die Menschen in Ballungsräumen sind vielleicht auch wirklich etwas offener.
Hier sehe ich das Internet als positiven Part, der es möglich macht, sich kontinuierlich mit dem Thema der Persönlichkeitsentwicklung zu beschäftigen, auch wenn man evtl. (noch) nicht die richtigen Personen in seinem Umfeld hat.
Beste Grüße,
Dominik
Hey Dominik,
Da hast du absolut Recht!
Ganz liebe Grüße, Anna